„The Wind Through the Keyhole: A Dark Tower Novel“ ist der neueste Dark-Tower-Roman von Stephen King, erschienen am 24. April 2012. Zeitlich ist er zwischen Teil 4 (Wizard and Glass) und Teil 5 (Wolves of the Callah) eingeordnet. King selbst bezeichnet ihn deshalb auch als „Dark Tower 4.5“ 🙂 Mit ca. 300 Seiten ist der Roman ein für Dark-Tower-Verhältnisse eher kurzes Werk.
Inhalt
Das Buch hat drei Erzählebenen:
Roland und sein ka-tet – Eddie, Susannah, Jake und Oy – müssen sich vor einem Sturm – dem starkblast – in Sicherheit bringen (Ebene 1). In dem sicherem Unterschlupf erzählt Roland eine weitere Geschichte aus seiner Jugend, die ebenfalls – wie die Rahmenhandlung auch – recht nahtlos an die zweite Ebene von Wizard and Glass anschließt: Während Roland die Schuldgefühle nach dem (unbeabsichtigten) Tod seiner Mutter durch ihn plagen, wird er zusammen mit Jamie von seinem Vater in die Provinz geschickt, um dort eine grauenvolle Mordserie aufzuklären und zu beenden (Ebene 2). Während des Aufenthalts trifft er den Sohn eines der Opfers, den er die Geschichte „The WInd Through the Keyhole“ erzählt (Ebene 3).
Meinung
Persönlich bin ich kein großer Freund der „Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte“-Idee – und ich war auch nicht sonderlich angetan von der dritten Ebene, der namensgebenden „The Wind Through the Keyhole“-Geschichte: Sie begann wie eine ganz normale Fantasygeschichte, die mehr oder weniger zufällig im Dark-Tower-Universum spielte. Das änderte sich jedoch im Laufe der Zeit – was ursprünglich wie ein Märchen im DT-Universum aussah, entwickelte sich immer mehr zu einer echten – in dem Kontext historischen – DT-Geschichte – was nun zu anderen Problemen führt:
- Die Geschichte wirkte nun nicht mehr als – wie von Roland angedeutete – Kinder-/Märchengeschichte glaubwürdig.
- Es werden in der Geschichte Dinge, Namen und Gegebenheiten erwähnt, auf die Roland erst zeitlich viel später trifft und die für ihn zu dem Zeitpunkt völlig neu sind. Das schafft gewisse Inkonsistenzen.
Das Ende der Geschichte fand‘ ich auch ein wenig unbefriedigend, so dass der Gesamteindruck der dritten Erzählebene eher gemischt ist: Langsamer Anfang, steigert sich, wird immer interessanter und spannender, eher durchschnittliches Ende.
Aber: Dafür hat mir das Ende der zweiten und ersten Erzählebene ausgenommen gut gefallen, so dass mein Gesamteindruck doch ein sehr positiver ist 😀